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Unterwegs im Triglav Nationalpark

Bergsee Mit noch mehr oder weniger neuem Wohnort in Villach sind einige Gegenden deutlich herangerückt. Zweifellos gehört Slowenien dazu, in welchem es recht viele Berge gibt. Der Bekannteste ist gleichzeitig auch der Höchste - der Triglav mit 2864m, gelegen in den Julianischen Alpen. Dazu kam, daß ein alter Freund seinen 30.Geburtstag genau dort feiern wollte. Eine leichte Entscheidung also. Allgemeiner Anreise- und Treffpunkt war Ribcev Laz, einem nicht allzu großen Ort in einer dafür um so großartigeren landschaft. Gelegen am See Bohinj mit faszinierend klarem Wasser, geht es praktisch auf drei von vier Seiten nur noch hinauf. Am Morgen des Tages nach der Anreise ging es dann nicht allzu spät los. Ehrlicherweise waren wir anfangs noch ein wenig bequem und haben uns von unseren slowenischen Freunden noch bis zum Eingang des Nationalparks (der zu den größten Nationalparks in Europa zählt) fahren lassen. Das ersparte uns einige Kilometer wenig spannenden Weg, andererseits ging es dadurch auch gleich von 0 auf 100. In einer Huette In unserem Fall war es die Komarov-Wand, auf der es die ersten paar Stunden ziemlich steil nach oben ging. Als Entschädigung bekommt man zunehmend tollere Ausblicke, und dann gibt es noch ein Stück nach dem Ende der Wand einen kleinen Bergsee, der auch für ein kurzes Bad geeignet ist (entsprechende Kälteresistenz vorausgesetzt). Die zweite Hälfte des Weges am ersten Tag zeigte dann einen verringerten Anstieg und endete an unserer Schlafgelegenheit, der "Triglavskih Jezerih" Hütte. Gelegen auf einer Art Hochplateau und von einigen Bergseen umgeben, hat sich allein von dieser gegend schon der Weg gelohnt. Da Wasser zum Waschen auf den Hütten praktisch nicht vorhanden ist, war das kalte Wasser des nächsten Sees dann doch nicht mehr so kalt, sondern wurde allgemein als äußerst erfrischend angesehen... Klettereinlagen Die Hütten, zumindest die von uns Besuchten, waren recht gut ausgestattet. Schlafsaäcke hätten wir nicht gebraucht, Essen gab es ebenfalls ausreichend und gut (genau so verhielt es sich beim Wein). Insofern läßt sich für eine Wanderung die Gepäckmenge und damit das Gewicht schon recht gut minimieren. Auf keinen Fall vergessen werden sollten jedoch warme und möglichst auch regenfeste Kleidung und ordentliche Bergschuhe. Für gelegentlich auftauchende Kletterabschnitte machen sich Handschuhe ganz gut, vor allem weiter oben wo es schon ziemlich kalt wird. Irgendwo habe ich gelesen, der Triglav wäre ein "richtiger" Berg, und das stimmt schon irgendwo - verglichen mit dem Kinabalu in Malaysia ist der Triglav zwar niedriger, aber vom Gelände deutlich anspruchsvoller. Ich würde sagen, es ist kein "reiner" Wanderberg. Zurückkommend auf die Hütten vielleicht noch die Empfehlung, daß eine Vorabreservierung nicht ganz verkehrt ist - vor allem an Wochenenden. Wir hatten zumindest Glück und einen großen Raum, den wir nicht mal halb füllen konnten. Dementsprechend gut ausgeschlafen ging es dann am zweiten Tag weiter. Auch das Wetter hielt sich erstaunlich gut, eigentlich hatten wir nach Auswertung der Wetterberichte schon mit einer wetterbedingten Umkehr gerechnet. Der Weg am heutigen Tag führte uns weiter hinauf, entstprechend steiniger wurde der Weg. Auch von Vegetation war schließlich nicht mehr viel zu sehen. Zum Teil war der Begriff Mondlandschaft schon ziemlich zutreffend, aber auch das hat so seine Faszination. Recht bald sahen wir dann schon das Tagesziel, die auf 2401m Höhe gelegene "Dom Planika pod Triglavom". Der Weg dorthin war aber noch lang, wie sich zeigen sollte. Schnee am Morgen Der Grund war das Tal zwischen dem Berg, auf dem wir standen, und dem Berg, auf dem die Hütte stand. Was bedeutete: 200m runter, 300m wieder rauf. Vor allem der erste Abschnitt runter hatte es in sich, was Gefälle und Geröll anging - zusammen immer wieder eine beliebte Kombination. Eine schöne Tour, und am Ziel angekommen stand zumindest bei einem Teil der Wandergruppe noch die Überlegung, ob wir denn nicht noch an diesem Tag auf den Gipfel hinauf wollten. Diesen selbst hatten wir im Übrigen bisher noch kein einziges Mal gesehen, anscheinend handelt es sich um einen beliebten Treffpunkt für Wolken aller Art. Und von denen gab es schon ziemlich viele und ziemlich dunkle, was uns letztendlich die Entscheidung abnahm - es fing an zu Hageln, und als das dann vorbei war, war es schon zu spät. Heute gab es keinen Bergsee mehr, so das wir uns an der Gegend - einfach genialer Ausblick - dem Essen, ein paar Bier und den luftigen Plums-Toiletten außerhalb der Hütte erfreuten. Es ging zeitig zu Bett, schließlich wollten wir früh los. Regenbogen Zum Triglav selbst sollten es ca. 1 Stunde Weg sein, und ganz runter wollten wir dann auch noch. Nun, der nächste Morgen brachte dann erstmal eine planändernde Überraschung. Der Gipfel war immer noch in den Wolken, was aber noch halbwegs zu ertragen war. Allerdings lagen plötzlich gute 10cm Schnee mit steigender Tendenz. Damit war das Gipfelprojekt gestorben, und nach einem wiederum erstaunlich guten Frühstück ging es an den Weg nach unten. Zunächst bei Schneefall durch den Schnee (spätestens jetzt zahlte sich wetterfeste Kleidung aus, aber eigentlich reicht da auch schon der ziemlich häufige recht kalte Wind), so ab einer geschätzten Höhe von 2250m war das mit dem Schnee dann noch etwas Nieselregen. Aber auch dieser endete schließlich, auch wenn die Kombination von Schnee oben und Niesel weiter unten bei Sonnenlicht ziemlich nette und kontrastvolle Fotomotive ergab. Bohinj-See Der Abstieg selbst dauerte (wie immer) ewig, bot aber durch die Hütten regelmäßige Pausen zum Verschnaufen bei einem Tee. Der Pflanzenwuchs wurde wieder zunehmend höher, und auf dem Weg zurück Richtung Stara Fuzina gab es recht weit unten dann noch einen Wasserfall sowie ein Stück entlang des dann doch recht stürmisch dahinfließenden Wassers. Schließlich erreichten wir dann wieder den Bohinj-See, wo selbstverständlich erst einmal ein angenehmes Bad genommen wurde (hier war das Wasser dann auch richtig warm - verglichen mit den anderen Bergseen zumindest). Dermaßen vorbereitet, konnte dann noch zur Geburtstags-Party übergegangen werden - auch wenn wir strenggenommen den Triglav selbst in der gesamten Zeit bewölkungsbedingt kein einziges Mal gesehen haben...



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