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Eine Woche auf Aruba (April 2002)

Seeblick Eigentlich hatte ich bis zur Teilnahme an einer Konferenz auf Aruba noch nie von der Existenz dieser Insel gehört. Offenbar schienen die Organisatoren der Tagung eine Vorliebe für angenehme Gegenden zu besitzen, ist Aruba doch eher als Ferieninsel bekannt den als Tagungsort. Die Insel ist Teil der holländischen Antillen und liegt nörlich der Küste Venezuelas. Aruba ist Teil der Niederlande, allerdings beschränkt sich dies auf alles, was mit Außen- und Verteidigungspolitik zu tun hat. Alles andere verwalten die Insulaner selbst, die Wirtschaft baut hauptsächlich auf Tourismus und Erdöl auf. Und dies recht erfolgreich, die Arbeitslosigkeit liegt unter 1.5% und das Durchschnittseinkommen bei 22.000 USD... Eine Art von Drache... Obwohl auf Aruba gerademal knapp 70.000 Einwohner leben, hat die Insel doch ihre eigene Währung, den arubischen Florin. Parallel dazu wird jedoch überall auch der Dollar akzeptiert, sehr überraschend jedoch nicht der Euro, obwohl Aruba doch eigentlich Teil der Niederlande ist. Zu Anfang vielleicht noch eine nicht unwichtige Sache - Aruba ist definitiv nicht weder ein Zielort für einen preiswerten Urlaub noch eine geeignete Gegend für Rucksacktouristen. Auf die Insel kommen sehr viele Touristen (ca. 500.000 jährlich), größtenteils aus den USA und den Niederlanden, und Übernachtungen sind teuer. In Oraniestad - der Hauptstadt von Aruba 100 Dollar für ein Doppelzimmer im Hotel ist ein hier durchaus üblicher Preis. Allerdings fanden sich in Oraniestad, der Inselhauptstadt mit ca. 20.000 Einwohnern, auch weniger teuer aussehende Hotels, aber genaueres kann ich da auch nicht beisteuern. Lebensmittel sind ebenfalls recht teuer, da fast alles importiert werden muß. Zwischen den Kneipen und Restaurants des Touristengürtels und denen der von Einheimischen bewohnten Gegenden exisitiert ein bemerkenswert großer Preisunterschied. Ein Essen im Touristenareal kommt leicht auf 20€, während es in den einheimischen Lokalen gerade auf 10€ kommt - außerdem hat man hier die Chance, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen, insofern man sie versteht. Die am meisten benutzte Sprache ist Papamiento, ein Mix aus Englisch, Spanisch, Holländisch und indianischen Sprachen. Auch Spanisch wird oft gesprochen, während man mit Englisch und Holländisch meist nur in den touristischen Arealen weiterkommt, auch wenn mein Reiseführer da etwas anderes behauptete... obwohl ich mir da nicht zu 100% sicher bin, aber jedenfalls kam man in allen einheimischen Lokalen um wenigstens etwas Spanisch nicht herum.
Was kann man nun auf Aruba anfangen und ansehen - nun, da ist eigentlich nicht so sehr viel an Auswahl. Die meisten Touristen kommen her, um sich ganztags an den Strand zu begeben, von denen es einige sehr schöne gibt. Mir wird es da aber immer recht schnell ziemlich langweilig - an Alternativen bieten sich Tauchgänge an, zumal es nur wenige Gegenden auf der Welt mit klarerem Wasser geben soll. Außerdem ist Aruba eine Art Paradies für Windsurfer und - Kasinobesucher.
Wer allerdings eine grüne Tropeninsel erwartet, würfte schwer enttäuscht werden. Die Insel erinnert eher an eine Mischung aus Steppe und Wüste, an der Nordküste gibt es sogar ein paar Sanddünen. Nicht verwunderlich, fallen doch jährlich weniger als 500 Millimeter Niederschlag. Die Vegetation besteht in der Hauptsache aus allen Arten von Kakteen und kleinen, verkrüppelten Kiefern. Ein oft befremdlicher, aber auch interessanter Anblick... Die Nordküste Dann gibt es noch einige kleine, vorgelagerte Inselchen, und diese sind plötzlich grün, es gibt Mangrooven - als ob man plötzlich ganz woanders wäre... Überall zu finden sind dagegen alle möglichen Reptilien, welche oft an kleine Dinosaurier erinnern, und Unmengen verschiedener Vögel, u.a. Pelikane und sogar Flamingos (wobei letztere vermutlich importiert wurden...). Ungefähr ein Viertel der Insel ist als geschützter Nationalpark ausgewiesen. Hier gibt es ein paar nette Wandermöglichkeiten, zumindest solange der Himmel bewölkt ist, da man sich ansonsten schnell einen Komplett-Sonnenbrand einhandelt. Pelikane An der Küste des Nationalparks befindet sich ein natürliches Bassin welches einen Besuch lohnt. Ansonsten gibt es noch ein paar alte Ruinen an der Nordküste, ein paar Höhlen, eine natürliche Brücke, alte indianische Malereien und die Altstadt von Oraniestad (die sehr stark an Holland-Aufenthalte erinnert...). Um alle Plätze zu besuchen, sollte man für einen Tag ein Auto mieten - und hat ausreichend Zeit. Zusammenfassend würde ich sagen, daß Aruba keine schlechte Wahl ist, um sich einfach am Strand zu erholen. Es gibt wenigstens ein paar Dinge zum Ansehen, und die Inseleinwohner sind freundlich. Andererseits ist es teuer, und es gibt andere Gegenden in dieser Welt mit schönen Stränden und interessanten Dingen zum Ansehen für weitaus weniger Geld...



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