La Palma (Sommer 2000)
La Palma ist die grünste und vermutlich vielseitigste der Kanarischen Inseln. 40% der Insel ist von Wald bedeckt,
der ausgesprochen vielfältig ist - von Lorbeerwäldern an der Nordküste über Drachenbaumhaine bis zu
den "lavaresistenten" Kiefern auf Vulkanhügeln reicht das Spektrum. Touristische Hotelbunker sind bis auf
zwei Ausnahmen nicht zu finden - offenbar waren diese für die Palmeiros schon zuviel. Anstelle dessen wurde
begonnen, alte Bauern- und Landhäuser als komfortable Ferienhäuser umzugestalten.
Diese sind zwar nicht unbedingt ganz umsonst zu haben, dafür kann man aber auch mitten in einer Bananenplantage wohnen wenn man dies
möchte.
Darüber hinaus bietet La Palma sehr reine Luft - Beleg dafür ist die Ansammlung an Observatorien
am Rande des Roque de los Muchachos. Außerdem - La Palma ist die einzige Kanareninsel mit einem ganzjährigen
Flußlauf. Etwas gewöhnungsbedürftig für den geübten Ostseeurlauber dürften die
Sandstrände sein - aufgrund der vulkanischen Natur der Insel sind diese nämlich schwarz. Anstelle langer
Sandstrände finden sich viele kleinere Badebuchten, empfehlenswert insbesondere die meist etwas versteckten
Plätze der Einheimischen - schließlich sollten diese am besten über die wirklich schönen Plätze
Bescheid wissen!
Hier gibt es neben dem Strand meist noch eine einfache Freiluftlokalität, die in
der Regel fangfrisch zubereiteten Fisch, in Salzwasser gekochte Pellkartoffeln mit diversen Mojos und natürlich
Bier verkaufen. Besser und preiswerter als hier kann man auf La Palma definitiv nicht Essen - allerdings sind hier
ein paar Brocken Spanisch unumgänglich. Ansonsten können guten Gewissens die zahlreichen Bodegas empfohlen
werden, in denen die durchaus guten lokalen Weine angeboten werden und eine passende Küche geboten wird.
Darüber hinaus gibt es jede Menge kleinerer Kneipen, die gerade auf Dörfern durchaus ihren Reiz haben.
Mit Vorsicht sollte an Lokale mit deutschen Menüs herangegangen werden - auch wenn das Essen nicht zwingend schlecht sein muß, so wird doch die Rechnung normalerweise deutlich
höher ausfallen.
Was kann man auf La Palma anfangen - in jedem Falle Wandern. Ob auf 2500m Höhe, ob in den bereits erwähnten
Lorbeerwäldern, ob in den Nebelwäldern auf der Osthälfte oder entlang der Route de los Volcanos
über die Vulkanhügel - lohnenswerte und abwechslungsreiche Strecken gibt es viele. Es hat schon einen
gewissen Reiz, auf Asche einen Vulkan hochzulaufen (okay, ist auch etwas anstrengend) oder über Lavafelder zu
wandeln. Nicht vergessen werden sollte aber der Nationalpark Caldera de Taburiente, der größte
Erosionskrater der Welt.
Hat man vom vielen Laufen die Nase voll, bietet sich ein Bad im Atlantik an oder alternativ
ein Besuch der Altstädte z.B. von der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma.
Wo nun wohnen? Auf jeden Fall auf der Westseite der Insel, da die Ostseite oft unter Wolken liegt, die vom
Nordost-Passat an die vom Norden nach Süden verlaufende Vulkankette gedrückt werden. Andererseits weist
die Ostseite dadurch eine grüne, teilweise schon subtropische Vegetation auf. Aber, man braucht auf La Palma
sowieso einen Mietwagen, um über die Insel zu kommen. Warum also sein Domizil unter Wolken aufschlagen,
daß hat man zu Hause auch...
Es empfiehlt sich aber, Übernachtung wie auch Mietauto bereits in Deutschland
zu buchen, daß wird einerseits u.U. preiswerter und andererseits gelten dann günstigere Bedingungen
für den Mietwagen als vor Ort. Große Autos sind definitiv unpraktisch, da die Straßen sehr
kurvenreich sind und man mit einem Kleinwagen auch viel besser diverse, angeblich befahrbare, Waldpisten entlang
kommt. Anreisen kann man direkt per Flugzeug oder auch per Fähre in gut 6 Stunden von Teneriffa, daß
letztlich doch deutlich häufiger angeflogen wird. Natürlich kann es auf dem Seewege dann aber schon mal etwas
stürmisch zugehen, dafür fährt man aber an La Gomera vorbei und legt dort auch einen kurzen Zwischenstop ein.
Klimatisch herrscht auf La Palma ganzjährig eine Art warmer Frühling vor, mit durchschnittlichen
Temperaturen um die 20°...25°C. Im August können es auch schnell mal 30°C werden, während es im Januar
nachts auch mal bloß 10°C sein können. Auf keinen Fall vergessen darf man Sonnenschutz - beim Wandern
gelangt man sehr schnell über die nahezu konstante Wolkengrenze in vielleicht 1000m Höhe, und die Sonne
drückt dann ziemlich heftig.
Wie lange lohnt es sich, nach La Palma zu fahren - bleibt man für zwei Wochen, wird sicherlich keinerlei
Langeweile aufkommen, zu vielfältig sind die Möglichkeiten. Vermutlich läßt es sich aber
auch noch deutlich länger gut hier aushalten!
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